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Das Barrierefreiheits-stärkungsgesetz

Deine Chance für inklusive Digitalisierung

Eine digitale Welt, die alle einschließt – das ist das Ziel des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG). Ab Juni 2025 verpflichtet dieses Gesetz Unternehmen, ihre digitalen Angebote so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind. Doch was bedeutet das konkret, und wie können Unternehmen diese Herausforderung in eine Chance verwandeln? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Aspekte und zeigen, wie eine erfolgreiche und nachhaltige Umsetzung aussieht.

Die Grundlagen des BFSG kurz gefasst

Das BFSG basiert auf der EU-Richtlinie 2019/882 und verlangt, dass Webseiten und mobile Anwendungen den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 entsprechen. Im Kern geht es um vier zentrale Prinzipien:


  • Wahrnehmbarkeit: Alle Informationen und Benutzeroberflächen müssen für alle Nutzergruppen mit ihren Sinnen wahrnehmbar sein.
  • Bedienbarkeit: Navigation und Interaktion müssen für alle Nutzergruppen möglich sein, unabhängig von ihren physischen Fähigkeiten.
  • Verständlichkeit: Informationen und die Bedienung müssen für alle Nutzergruppen klar und verständlich sein.
  • Robustheit: Digitale Inhalte müssen mit verschiedenen Geräten und assistiven Technologien kompatibel sein – heute und in Zukunft.


Die konsequente Umsetzung dieser Prinzipien stellt sicher, dass digitale Angebote für alle Nutzergruppen - einschließlich Menschen mit Beeinträchtigungen - zugänglich sind.

Eine Bestandsaufnahme – jetzt

Juni 2025 rückt immer näher. Doch bevor Unternehmen in Aktionismus verfallen und an verschiedenen Stellen Anpassungen vornehmen, lohnt es sich, innezuhalten und eine gründliche Analyse durchzuführen. 

Es gilt alle digitalen Angebote hinsichtlich ihrer aktuellen Barrierefreiheit unter die Lupe zu nehmen – Webseiten, Mobile Apps, Chatbots und sonstige digitale Angebote. 

Tools zur automatisierten Prüfung, wie das WAVE Web Accessibility Evaluation Tool oder Accessibility Insights, sind dabei äußerst hilfreich. Auch Usability-Tests mit Menschen mit Beeinträchtigungen liefern sehr wertvolle Einblicke. So lassen sich Schwachstellen gezielt identifizieren und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung ableiten.

Zeitstrahl zur Umsetzung des Gesetzes

Die barrierefreie Zukunft gestalten – mit Strategie

Im nächsten Schritt wird ein strategischer Plan entwickelt. Unternehmen müssen klare, messbare Ziele für die Barrierefreiheit setzen. Es gilt, die dringlichsten Bereiche zu identifizieren und Prioritäten festzulegen.

Eine detaillierte Ressourcenplanung ist dabei unerlässlich. Es muss sichergestellt sein, dass ausreichend Budget und qualifiziertes Personal zur Verfügung stehen. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, externe Spezialisten hinzuzuziehen, die bei der Umsetzung effektiv unterstützen.

Umsetzung und kontinuierliche Verbesserung

Mit der strategischen Planung als Fundament kann die Umsetzung der identifizierten Maßnahmen beginnen. Dabei spielt die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit eine zentrale Rolle. Designer, Marketingexperten und Entwicklungsteams müssen Hand in Hand arbeiten, um barrierefreie Lösungen zu entwickeln.

Die Arbeit endet allerdings nicht mit der Implementierung. Kontinuierliche Überprüfungen und Verbesserungen stellen sicher, dass digitale Dienste und Produkte dauerhaft den aktuellen Standards entsprechen und stets auf die Bedürfnisse der Nutzer eingehen. Hierbei können, neben automatischen Tests, Usability-Tests und Nutzerfeedback helfen, die Effektivität der getroffenen Maßnahmen zu bewerten.

Ein weiterer Aspekt ist die regelmäßige Weiterbildung aller Beteiligten, um sicherzustellen, dass sie mit den neuesten Barrierefreiheitsstandards und -techniken vertraut sind. 

Große Herausforderungen? Gemeinsame Chancen!

Während einige im Barrierefreiheitsstärkungsgesetz große Herausforderungen sehen, sehen wir ungeahnte Chancen:


  1. Erweiterte Zielgruppe: Barrierefreie Angebote erschließen neue Kundengruppen und vergrößern Ihre potenzielle Reichweite.
  2. Verbesserte User Experience: Von barrierefreien Designs profitieren nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen, sondern alle Nutzer.
  3. Innovationsförderung: Die Auseinandersetzung mit Barrierefreiheit kann zu kreativen Lösungen und Innovationen führen.
  4. Stärkung der Marke: Unternehmen, die sich für Inklusion einsetzen, verbessern ihr Image und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
  5. Wettbewerbsvorteil: Frühzeitige Anpassung an die gesetzlichen Anforderungen verschafft einen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern.


Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ist mehr als eine gesetzliche Vorgabe – es ist ein Aufruf zur Gestaltung einer inklusiven digitalen Welt. Unternehmen, die jetzt handeln und Barrierefreiheit in ihre DNA integrieren, werden in dieser Zukunft erfolgreich sein.

Der Weg zur digitalen Barrierefreiheit mag herausfordernd erscheinen, aber er bietet enorme Chancen. Mit einer klaren Strategie, dem richtigen Mindset und einem proaktiven Ansatz können Unternehmen nicht nur die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, sondern echten Mehrwert für alle Nutzer schaffen.

Bist Du bereit, diese Chance zu ergreifen? Lass uns gemeinsam an einer inklusiven digitalen Zukunft arbeiten! 

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